Die Energiegenossenschaft Kappel: Nachhaltige Wärme aus der Region

Unsere Philosophie

Die Energiegenossenschaft Kappel e.G. verfolgt das Ziel, eine unabhängige und wettbewerbsfähige Wärmeversorgung ausschließlich mit erneuerbaren Brennstoffen aufzubauen. Dies dient zweierlei Zwecken: Erstens wollen wir uns von der finanziellen Abhängigkeit von Ölmagnaten und weltpolitischen Einflüssen lösen. Zweitens möchten wir aktiv zum Umweltschutz beitragen. Unser Konzept ermöglicht es zudem, dass auch Mitglieder mit geringem finanziellem Einsatz am gemeinschaftlichen Nahwärmeverbund teilhaben können.

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Die Geschichte der Genossenschaft Kappel

Kappel hat den Schritt zur Nahwärmeversorgung gewagt, basierend auf dem Grundgedanken, dass endliche Erdölreserven und politische Abhängigkeiten eine nachhaltige, regionale Wärmeversorgung unumgänglich machen. Die Gemeinde nutzt hierfür ihre eigenen Ressourcen: Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung für eine zentrale Hackschnitzelheizung und die Abwärme der lokalen Biogasanlage. Dies gewährleistet eine hohe Versorgungssicherheit durch die Verteilung auf mehrere Anlagen.

Engagierte Bürger erkannten diese Potenziale und gründeten einen Arbeitskreis zur Entwicklung eines Konzepts. Nach einer öffentlichen Vorstellung und einer Machbarkeitsstudie des Ingenieurbüros Björnsen wurde klar: Ein Wärmenetz in Kappel ist wirtschaftlich. Es kann über 80 Abnahmestellen mit einer Heizzentrale von 750 kW versorgen, wobei die Biogasanlage die Grundversorgung sicherstellt.

In der Entwicklungsphase wurde das Projekt in wöchentlichen Treffen vorangetrieben und umfasste Besichtigungen bestehender Nahwärmenetze in Oberrosphe und Lingelbach, um praktische Einblicke zu gewinnen.

Der Bau und Betrieb eines Nahwärmenetzes ist eine große finanzielle Herausforderung, weshalb die Gründung einer Genossenschaft die ideale Lösung war. Die Gemeinde Kappel unterstützte dies mit einem Baukostenzuschuss pro Anschluss. Am 20. März 2014 fand die Gründungsversammlung der Energiegenossenschaft Kappel statt.

Bauhistorie des Wärmenetzes und des Heizwerkes

  • Juli 2014: Baubeginn des Wärmenetzes.
  • September 2014: Herrichtung des Grundstücks und Baubeginn des Heizwerkgebäudes.
  • November 2014: Baubeginn der Heizungstechnik und Anschluss an die Biogasanlage.
  • Januar 2015: Start weiterer Bauabschnitte des Wärmenetzes.
  • Mai 2015: Inbetriebnahme der automatischen Steuerung und Anschluss der ersten Gebäude.
  • November 2015: Inbetriebnahme des letzten Bauabschnitts.
  • Dezember 2018 & Januar 2023: Kontinuierliche Erweiterung, sodass heute insgesamt 109 Gebäude angeschlossen sind.